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Parallel zur Fussball WM 2014 lief die 1. alsterrunning.de Laufweltmeisterschaft. 32 Länderteams, 4 Wochen Zeit, jede Runde entspricht einem Tor! Sebastian aus dem Gewinnerteam "Elfenbeinküste" berichtet wie es lief und wie das Ding im letzten Moment in Richtung Sieg gedreht wurde!
Am 11. Juni 2014 fand die Auslosung der Mannschaften für die 1. alsterrunning Lauf-Weltmeisterschaft vom 12. Juni – 13. Juli 2014 statt und unser Team Elfenbeinküste war geboren – zumindest virtuell, denn die anderen Läufer waren mir allesamt unbekannt.
Als ich am 16. Juni endlich ein paar Runden mit meinem neuen Chip laufen war, stellte ich mit Freuden fest, dass wir auf Platz 2 von 32 lagen! Aus unserem Team hatten 8 Läufer am ersten Wochenende bereits 24 Runden abgespult, wobei ein gewisser Steffen schon allein 10 Runden auf dem Kerbholz hatte. „Darauf können wir aufbauen.“, dachte ich mir, und schrieb Steffen eine Nachricht. Nach und nach schrieben wir auch alle anderen Teammitglieder an.
Die Idee war dabei von Anfang an, dass wir als Team angreifen wollen! Anstatt sich einzeln zu quälen, hatten wir uns vorgenommen, so oft wie möglich gemeinsam zu laufen. Denn regelmäßig mit 5 Kumpels 2 Runden um die Alster zu flitzen bringt mehr Spaß, mehr Motivation und damit auch mehr Runden! Zudem wirkt ein gemeinschaftliches Auftreten sehr eindrucksvoll auf die anderen Teams. Anfangs haben wir uns über die Nachrichten-Funktion der Website und später mit Doodle-Liste und Whatsapp-Gruppe zum gemeinsamen Laufen verabredet, gegenseitig angespornt und stets den Kontakt zu allen Teammitgliedern gesucht. Selbst Teamkollege Frank kam aus Zürich für 2 Runden an die Alster geflogen. So konnten wir immer wieder bis auf wenige Runden an die starke Führungsgruppe Mexiko heranlaufen, die das Feld über sehr lange Zeit dominierte.
Bevor es allerdings zum großen Showdown am Finalwochenende kam, sind mir zwei Momente ganz besonders in Erinnerung geblieben. Als ich einmal im strömenden Regen um die Alster lief und unterwegs nur 5-6 anderen Läufern begegnete, hörte ich im Vorbeilaufen eine Stimme sagen: „Bestimmt ein Mexikaner!“ (was den großen Respekt belegt, den unsere Mannschaft vor dem Kampfgeist dieses starken Teams hatte). Ich wurde langsamer, drehte mich im Regen um und rief zurück: „Nein, Elfenbeinküste!“. Daraufhin blieb das Pärchen stehen, riss jubelnd die Arme hoch und entpuppte sich als Teamkollege Efe, der mit seiner Frau im Regen um die Alster lief! Der andere Augenblick ereignete sich an der Wassersäule beim Cliff, wo wir uns zu dritt verabredet hatten. Aber auch drei „Mexikaner“ hatten sich denselben Treffpunkt zur gleichen Uhrzeit ausgesucht. Statt grimmiger Blicke hagelte es herzliches Händeschütteln und wir sind plaudernd eine Runde zu sechst gelaufen! Toll!
Beim gemeinsamen Laufen kam der Elfenbeinküste auch die Idee, wie wir die Mexikaner einholen könnten. Ein Nachtlauf sollte kurz vor Wettkampfende die entscheidende Wendung herbeiführen. Sozusagen ein Überholmanöver auf der Zielgeraden. Aufgeregt wie eine Horde Kinder vor einem Feuerwerk, freuten wir uns auf dieses Ereignis und hatten das Ziel, bis dahin einfach nur nicht weiter als 10 Runden hinter Mexiko zurückzufallen. Am 12. Juli trafen wir uns schließlich morgens, rannten gemeinsam unsere 2 Runden und ließen damit die Konkurrenz im Glauben, dass wir für diesen Tag unser Pensum erfüllt hätten. Abends um 22 Uhr trafen wir uns mit mehreren Teamkameraden erneut an der Alster und rannten gemeinsam die ganze Nacht. An dieser Stelle sei unbedingt die Leistung von Nike erwähnt, die bis zur Lauf WM stets nur eine Runde gelaufen ist und an diesem Tag morgens 2 und abends 4, also zusammen 6 Runden – einen Marathon - abgespult hat! Neben Nike sind auch Tilman und Micha zu erwähnen, die trotz Triathlon auch am Finalwochenende ihre Runden für die Elfenbeinküste gelaufen sind. Sakir, der trotz des Deutschland-Spiels fast bis zuletzt an der Alster unterwegs war. Efe, der das Team nicht nur mit seinen Runden, sondern auch mit Trikots für die Elfenbeinküste unterstützt hat. Ronald, der trotz einer leichten Verletzung weiter Runden für das Team gelaufen ist. Steffen, der als Runden-Junkie und trotz Hella-Halbmarathon insgesamt 57 Alsterrunden (das sind 10 Marathons) in 4 Wochen geschafft hat.
Was aber noch beeindruckender war, als die Power der eigenen und der gegnerischen Läufer, war der faire Umgang, der von allen Teilnehmern und Teams an den Tag gelegt wurde. Denn trotz der Rivalität gab es im Vorbeilaufen immer ein Lächeln, ein Grüßen oder sogar einen Gesprächspartner für die ganze Runde. In unserem Team sind Freundschaften entstanden, wir haben zusammen gegrillt und laufen immer mal wieder miteinander. Die Lauf-WM hat uns begeistert und wir können nur jedem Alster-Fan dringend empfehlen bei der nächsten Gelegenheit dabei zu sein! Daher unser Verbesserungsvorschlag: Alsterrunning-Lauf-WM: JEDES JAHR :-)
Basti und die Elfenbeinküste