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Der 10. Juni 2015 war in einem nicht unbedeutenden Teil der Läuferszene ein schwarzer Tag: An diesem Mittwoch im Spätfrühling des letzten Jahres endete die Serie täglicher Läufe des Amerikaners Jon Simpson aus Memphis, Tennessee. Er musste sich wegen einer Netzhautablösung operieren lassen und somit eine mehrwöchige absolute Laufpause einlegen. Was glaubt ihr, wie lang seine Laufserie zuvor anhielt? Mehrere Monate? Ein ganzes Jahr? Vielleicht sogar zwei Jahre? Weit gefehlt! Jon Simpson ist seit dem 13. August 1971 jeden Tag mindestens eine Meile gelaufen. Jeden Tag. Jeden Monat. Jedes Jahr. Auch an Weihnachten, auch an Silvester, auch an seinem Geburtstag und auch im Urlaub. Bei Sonnenschein, bei Regen, bei Sturm - bei Wind und Wetter.
Jon Simpson ist Streak-Runner, und er hat mit über 43 Jahren bzw. 15991 Tagen eine der längsten Streaks aller Zeiten erreicht. Rekord ist das indes noch lange nicht! Den hält der 77-jährige Engländer Ron Hill, dessen Streak vor über 51 Jahren am 21. Dezember 1964 begann und bis heute anhält.
Beim Streak-Running geht es nicht in erster Linie darum, Bestzeiten aufzustellen oder möglichst lange Strecken zu laufen. Streak-Running ist eine Spielart des Laufens, die die Regelmäßigkeit in den Vordergrund stellt und entsprechende Disziplin verlangt. Berühmtheit hat Streak-Running zunächst in den USA erlangt, wo im Jahre 2000 die United States Running Streak Association (USRSA) gegründet wurde.
Was genau ist eigentlich eine Streak? Die USRSA definiert eine Streak als eine Serie täglicher Läufe, wobei die Läufe folgende Bedingungen erfüllen müssen:
Es gibt drei Arten von Streaks. Zusätzlich zu der von der USRSA eingeführten (Gesamt-) Streak, die ihr Ende nur durch Laufunterbrechung findet, gibt es noch Monats- und Jahres-Streaks. Diese Streaks finden ihr natürliches Ende jeweils spätestens am Monats- bzw. Jahresende. Genau wie bei den Bestzeiten können wir so jeden Monat und jedes Jahr den besten Streaker küren. Ihr könnt die Statistik aus dem Menü in der Rubrik Auswertungen aufrufen. Eine Streak macht erst ab einer Länge von zwei Tagen Sinn, daher werden eintägige "Streaks" nicht angezeigt. Und für einen Platz in der Gesamt-Streak-Statistik musst du schon mal mindestens zehn Tage in Folge eine Alsterrunde drehen.
Einmal unterbrochen, ist eine Streak für immer verloren. Damit das nicht passiert, ist Disziplin erforderlich. Zu schlechtes Wetter zum Laufen gab es vorher ja schon nicht und jetzt erst recht nicht mehr. Und wer morgen seine Runde nicht verletzungsbedingt ausfallen lassen will, überzieht das Training heute besser nicht. Streaker sind also klar im Vorteil, denn Verletzungsfreiheit ist die wichtigste Voraussetzung zur Leistungsverbesserung. Sollte es aber dennoch einmal passieren, seid bitte vernünftig; die Gesundheit geht immer vor.
Dies musste letztlich auch Jon Simpson mit Wehmut und Schmerz einsehen. Seine Frau Caroline sieht es freilich auch mit einem lachenden Auge - können Sie doch endlich ihren langersehnten Flug nach Australien antreten, ohne auf Zwischenstopp und Zeitverschiebung achten zu müssen. ;-)
Sportliche Grüße von Eurem
Thomas