Wer hätte das gedacht?
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Hamburg im April 2006: Der 21. Hamburg Marathon findet statt und tausende Zuschauer feuern die Läufer an der Strecke an. Unter diesen Zuschauern war auch ich zu finden zusammen mit meinen Eltern, zu diesem Zeitpunkt bin ich aber selber noch nie einen Marathon gelaufen. Es war für mich damals einfach unvorstellbar 42,195 km lang zu laufen, bis zu dem Zeitpunkt, als wir beim Zuschauen einen damaligen Bekannten auf der Strecke gesehen haben: Wir feuerten ihn an, riefen ihm zu und wünschten ihm alles Gute für die restlichen Kilometer. Ich merkte, dass ihm die Worte gut taten und ebenso motivierten und genau da hat es mich dann tatsächlich erwischt: Das Marathonvirus! Mit dem Laufvirus war ich schon vorher infiziert, zu dem Zeitpunkt hatte ich schon zwei Halbmarathonläufe und zwei 10er absolviert, doch nun wollte ich es doch wissen wie es ist, 42,195 km durch Hamburg zu laufen.
Ich meldete mich an und bereitete mich drauf vor, paralell dazu spielte ich noch Basketball im Verein, was mittlerweile komplett vom Laufsport abgelöst wurde. Meine Vorbereitung lief super und ich konnte das Rennen überglücklich am 29.April 2007 in 4:28 h mit zwei ungefähr gleich schnellen Hälfen finishen. Geschafft, ich bin ein Marathoni! Von da an hat sich bis heute bei mir lauftechnisch sehr viel getan und es versetzt mich selber immer wieder ins Stauen, wie diese Entwicklung verlief. Ich kann mich noch gut daran erinnern, wie ich damals ziemlich fassungslos vor einem Trainingsplan von aus einem Laufbuch von Herbert Steffny saß, der eine Zielzeit von unter 3:00 hatte: "Sowas ist doch völlig unmöglich! Wie schafft man das nur?", das waren zu dem Zeitpunkt meine Gedanken im Kopf. Ich machte dennoch weiter, finishte den Marathon erstmalig unter 4 Stunden in 3:41 h im Jahre 2010 und im Jahr 2012 schaffte ich in 3:18 h ebenso die 3:30-Marke zu durchbrechen. Die Motivation stieg und stieg und ich kam mit Leistungssport in Berührung, den ich erstmal alleine mit eigenen Plänen aus Trainingsbüchern betrieb. Und 2014 war es dann tatsächlich soweit: Bei 2:57 h blieb meine Uhr nach Überquerung der Ziellinie beim Hamburg Marathon stehen. Sub 3, das vorher undenkbare ist eingetretten und ich war überglücklich! Und jetzt sollte es erst richitg losgehen!
2:50 h wurden es dann im Jahr 2015 bei der dreißigsten Ausgabe des Hamburg Marathons. Und im Herbst des selben Jahres konnte ich beim Marathon in Bremen einen ersten regionalen, kleinen Erfolg verbuchen: Ich wurde Vierter in 2:46 h, jetzt hieß es, regional noch größer anzugreifen. Beim Hamburg Marathon 2016 konnte ich mit 2:38 h überraschend die 2:40 h-Marke durchbrechen, später erfuhr ich dann auch noch, dass ich damit Hamburger Vizemeister geworden wäre, wäre ich für einen Verein gelaufen. Wow, das hat gessesen! Ein wenig geärgert hab ich mich schon, um ehrlich zu sein, aber das hielt sich wegen der neuen Bestzeit natürlich in Grenzen. Angetrieben von den neuen Bestzeiten starte ich dann beim Lübeck Marathon mit dem Ziel, diesen zu gewinnen. Ich hatte trotz der anspruchsvollen Strecke und es regnerischen Wetters einen klasse Rennverlauf und gewann ihn in neuer persönlicher Bestzeit von 2:35 h. Yes, Podiumsplatz! Völlig überwältigt nahm ich den Pokal und das mit Erdinger alkoholfrei gefüllte drei Liter Glas auf der Bühne bei der Siegerehrung entgegen (wovon es mittlerweile zwei weitere auf meinen Küchenschrank geschafft haben). Danach trat ich meinem jetzigen Verein Hamburg Running bei und konnte weitere Erfolge verbuchen (Hamburger Vizemeister im Halbmarathon 2017, Hamburger Vizemeister im Marathon 2018, dritter Platz bei den Hamburger Meisterschaften im Halbmarathon mit neuer Bestzeit von 1:11:47 h, erneuter Gewinn des Lübeck Marathons 2017 und 2018, ebenso eine neue Bestzeit auf 10 km in 33:12 Minuten beim Alsterlauf 2018), der aktuellste Erfolg davon ist natürlich, wie sicherlich viele von euch wissen, der Gewinn der Hamburger Meisterschaft im Marathon mit neuer persönlicher Bestzeit von 2:32 h, was für mich damals VÖLLIG undenkbar war.
Und jetzt zu meiner eigentlichen Mission: Was möchte ich mit diesem Blogeintrag bei euch erreichen? Das ist ganz klar: Jeden Läufer von euch zu motivieren an euren Zielen festzuhalten! Egal ob Sub 3h, 3:15 h, 3:30 h, 3:45 h, 4:00 h, 4:30 h oder mit dem Ziel einfach nur anzukommen : Wenn ich es geschafft habe, schafft ihr es auch! Und jeder ist ein Sieger, der über die Ziellinie läuft, auch bei einem Halbmarathon oder 10er! Glaubt an euch selbst und ihr werdet eure Ziele erreichen! Und wenn ein Wettkampf mal schief gehen sollte, dann ist das ebenso nicht schlimm, da spreche ich auch aus Erfahrung. Bleibt am Ball und ihr werdet sehen, was alles in euch steckt, denn, um es mit dem Worten des großen Eliud Kipchoge zu unterstreichen: No human is limited!
Und ebenso möchte ich mich bei allen bedanken, die mich unterstützt und motiviert haben, denn seitdem ich u.a. bei alsterunning.de bin, hab ich auch viele tolle Läufer und eine völlig neue Formen der Motivation kennengelernt, die auch zu meinen Erfolgen beigetragen haben. An euch alle ein ganz großes Dankeschön!
In dem Sinne: Keep on running und wir sehen uns an der Alster!
Runner89